Pressemitteilung vom 02.03.2012

"Dem Artenschutz eine Chance geben"

Die grünen Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtages und Mitglieder des Umweltausschusses Andreas Hartenfels, Dietmar Johnen und Anna Neuhof erklären zum Tag der Artenvielfalt:

„Pro Tag sterben circa 150 Arten aus, so die offizielle Schätzung der UN, Tiere und Pflanzen, in den tropischen Regenwäldern, aber auch hier bei uns.“

Eine der Ursachen liege im Verlust der natürlichen Lebensräume, sei es in der Landwirtschaft, im Wald oder über den Flächenverbrauch bei Infrastrukturmaßnahmen, so die Abgeordneten. Hinzu tritt eine ständige Steigerung des Nutzungsdrucks auf die einzelnen Flächen. Vor diesem Hintergrund begrüßen die Abgeordneten die Anstrengungen der Landesregierung über eine umfassende Biodiversiätsstrategie auf Landesebene diesem Trend gezielt entgegenzuwirken. Dies geschieht über eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, wie die zügige Erstellung von Managementplänen für die Natura 2000 Gebiete, über den Vertragsnaturschutz, der den Naturschutz durch Nutzung im Blick hat sowie als neues Instrument die geplante Ausweisung eines Nationalparks. Gerade hier soll der Wildnis und dem daran gebundenen Artenspektrum großflächig eine Chance gegeben werden. Eine menschliche Nutzung soll ausdrücklich unterbleiben.

Auch durch die geplanten Ökologisierungsmaßnahmen im Rahmen Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU werden vielfältige Möglichkeiten geschaffen, den Artenreichtum auch auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen zu erhalten.

Und nicht zuletzt dient im Bereich des Gewässerschutzes die Aktion blau PLUS dem Verlust an Biodiversität im Lande Rheinland-Pfalz zu begegnen. Lebensräume in und am Gewässer mit ihrer natürlicherweise hohen Artenvielfalt sind überdurchschnittlich stark von den Nutzungsansprüchen der Gesellschaft betroffen. Hier muss gezielt weiterhin konzeptionell über Landesprogramme gegengesteuert werden.

Abschließend stellen die Abgeordneten fest, dass der demographische Wandel für den Artenschutz auch eine große Chance darstellt. Der vielerorts nachlassende Nutzungsdruck ermöglicht gerade im besiedelten Bereich neue Nischen für die Biotopentwicklung und eine Entwicklung hin zu „grünen Stadtlandschaften und Quartiere“ für die Freiraumplanung unter Naturschutzgesichtspunkten.

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