Pressemitteilung vom 02.02.2016

Mikroschadstoff-Belastungen in Gewässern bedenklich

Mikroschadstoffe sind in immer mehr Gewässern, aber auch bei Tieren feststellbar. Im Umweltausschuss des Landes Rheinland-Pfalz wurde heute über die aktuellen Entwicklungen berichtet. Hierzu teilt Andreas Hartenfels, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Landtagsfraktion, mit:

„Die Verunreinigung von Gewässern durch Mikroschadstoffe ist bedenklich. Das ist das Ergebnis eines dreijährigen Projektes des Landes Rheinland-Pfalz mit der TU Kaiserlautern und der Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft (WiW). Es ist an der Zeit, dass sich sowohl die Verursacher als auch die Betreiber von Abwasseranlagen dieser Thematik verstärkt annehmen.“ 

Das Projekt zeigt, dass im Einzugsgebiet der Nahe Belastungssituationen eher an kleinen Gewässern mit hohem Abwasseranteil auftreten. Hierbei ist vor allem der in Medikamenten enthaltene Arzneistoff Diclofenac zu nennen. Um die Belastungen durch Mikroschadstoffe wie Diclofenac in Rheinland-Pfalz an allen abflussschwachen Gewässern zu beseitigen, müssten rund 50 Kläranlagen mit Investitionen von bis zu 155 Millionen Euro umgerüstet werden. 

Hartenfels weiter: „Die Industrie muss stärker in die Pflicht genommen werden. Wir benötigen eine Produktpalette, die den Anfall von Mikroschadstoffen deutlich minimiert. Um dem Vorsorgeprinzip Rechnung zu tragen, fordere ich ein konsequentes Stoffstrommanagement, soweit ein Verzicht nicht möglich ist. Darüber hinaus gilt es aber auch, eine generelle Diskussion über die Notwendigkeit einer 4. Reinigungsstufe bei Kläranlagen einzuführen. Unabdingbar sind einheitliche Mess- und Untersuchungsprogramme, damit verlässliches Datenmaterial vorliegt.“

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