Pressemitteilung vom 26.06.2013

"Millionenschaden durch Wildschäden im Wald"

Das Land muss im Durchschnitt der letzten vier Jahre 1,5 Millionen Euro für die Kosten von Verbiss- und Fegeschutz aufbringen – also der Schaden, den Wild verursacht, indem es Jungpflanzen anbeißt oder mit seinem Geweih beschädigt. Darüber hinaus kosten notwendige Nachpflanzungen 200 000 Euro im Jahr. Der Personalaufwand für die vorgenannten Maßnahmen liegt insgesamt bei 26 000 Arbeitsstunden pro Jahr. Dies ist das Ergebnis einer kleinen Anfrage der GRÜNEN Abgeordneten Anna Neuhof und Andreas Hartenfels.

„Die Kosten lassen sich senken“, sagt Anna Neuhof, Waldpolitische Sprecherin BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz. „Bei zahlreichen Waldbegehungen, die wir absolviert haben, haben wir den Unterschied gesehen zwischen Wäldern mit sachgerechter, angepasster Bejagung im Gegensatz zu Flächen mit mangelnden Jagdergebnissen. Wildtiere, insbesondere Rehe und Hirsche, gehören zum Wald und zu den entsprechenden Biotopen, allerdings führen Überpopulationen und zu hohen Wilddichten zu den immensen Wildschäden. Das gute Nahrungsangebot, dem Fehlen natürlicher Beutegreifer und die teils mangelnde Regulation durch die Jagd verursachen diese Millionenschäden.“

Hartenfels weiter: „Die naturnahe, nachhaltige Forstwirtschaft zeichnet sich durch artenreiche, altersgemischte Baumbestände aus. Naturverjüngungen oder gezielte Anpflanzungen in Kleingruppen in Kombination mit einer nachhaltigen Bestandspflege sichern das natürliche Nachwachsen der Wälder. Mit der neuen Landesjagdverordnung werden Aspekte zur Gegensteuerung zusammen mit wildbiologischen Erkenntnissen zur Sicherung einer nachhaltigen Naturverjüngung umgesetzt. Gleichzeitig wird mit der Ausweisung von Schutz- und Ruheräumen und einer teilweisen Synchronisierung der Jagdzeiten den Bedürfnissen des Wildes Rechnung getragen.“

Neuhof und Hartenfels abschließend: „Die Umsetzung von ökologischen Erkenntnissen und ökonomischen Notwendigkeiten sichert eine Naturnahe Waldwirtschaft“, so die beiden Angeordneten. „Es ist sinnvoller, Geld für die vielfältigen, auch gesellschaftlich wertvollen Aufgaben, von Landesforsten und zur Sicherung der Arbeitsplätze im Forst auszugeben, als Millionenbeträge zur Verhinderung bzw. Nachbesserung von Schäden durch unzureichendes Jagdmanagement.“

 

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