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"Umsteuern bei der Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel"
Die zunehmende Verwendung Glyphosat-haltiger Pflanzenschutzmittel sorgt für Probleme im Bereich des Gewässer- und Artenschutzes und stellt darüber hinaus eine potenzielle Gefährdung des Trinkwassers dar. So die Einschätzung der Grünen Landtagsabgeordneten Andreas Hartenfels und Dietmar Johnen. In einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung haben sie sich über die Anwendung von Pestiziden im Land und besonders zu Glyphosat, als Totalherbizid u.a. als „Round up“-Wirkstoff bekannt, erkundigt.
Demnach gab es in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Überschreitungen der so genannten Umweltqualitätsnormen für Pestizide in Bächen und Flüssen, allesamt in Regionen mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung wie Rheinhessen, die Vorderpfalz und dem Maifeld. Seit 2010 wurden bislang bei acht Trinkwasserversorgern im Land die Grenzwerte für Pestizide überschritten, am häufigsten, nämlich dreimal, beim umstrittenen Wirkstoff Glyphosat.
Die Anwendung von Glyphosat hat in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen. Ein wichtiger Grund ist hierfür nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums die Zunahme des besonders aus Erosionsschutzgründen stattfindenden Verzichts auf das Pflügen. Dadurch werden bestimmte Unkräuter gefördert, die dann verstärkt chemisch bekämpft werden.
„Hier ist ein Umsteuern erforderlich“, so Andreas Hartenfels, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Landtag, „es kann nicht sein, dass ein notwendiger Erosionsschutz zu Lasten einer Vergiftung von Grund- und Oberflächenwasser geht und dadurch Mensch und Umwelt gefährdet.“ Dietmar Johnen, agrarpolitischer Sprecher, ergänzt: „Die Alternativen sind eine verstärkte Rückkehr zu bodenschonenden mechanischen Verfahren und anderen alternativen Bekämpfungsmethoden, wie sie schon immer im ökologischen Landbau betrieben wurden. Das Land fördert zudem mit entsprechenden Beratungen und Forschungsprojekten die Entwicklung und Praxiseinführung neuer nicht-chemischer Maßnahmen.“
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